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Ladungsdiebstähle - was es zu beachten gibt

Jährlich entstehen der europäischen Transportwirtschaft Schäden in Millionenhöhe. Deutschland gilt europaweit als eines der wichtigsten Transitländer, denn auf den deutschen Straßen werden täglich Güter im Wert von mehreren Milliarden Euro transportiert.

Jährlich entstehen der europäischen Transportwirtschaft Schäden in Millionenhöhe. Deutschland gilt europaweit als eines der wichtigsten Transitländer, denn auf den deutschen Straßen werden täglich Güter im Wert von mehreren Milliarden Euro transportiert. Aus diesem Grund steht Deutschland auch im Fokus internationaler krimineller Gangs, allein im Jahr 2016 ermittelte die Transportsicherheitsvereinigung Tapa und der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft einen rekordverdächtigen volkswirtschaftlichen Transportschaden in Höhe von 2,2 Milliarden Euro, davon gehen in etwa 900 Millionen Euro nur Konventionalstrafen ab.

 

Die organisiert vorgehenden Banden, haben es dabei schon lange nicht mehr nur auf Luxusgüter abgesehen, als mögliche Ziele kommen für Sie mittlerweile Konsumgüter jeder Art infrage. Mitunter sollen die Straftäter in den Transportketten involviert sein und wichtige Informationen zu den Tatobjekten weitergeben, um somit sogar ganze Sattelzüge zu entwenden. Die Tricks der organisierten Bandenkriminalität werden immer raffinierter, hierbei nutzen die Straftäter die Anonymität des World Wide Web oder nehmen sich gar einer neuen Identität an und geben sich als seriösen Unternehmer aus. Sicherheitsexperten kritisieren schon seit Jahren, dass Ladungsdiebstähle nicht eingehend in der Kriminalstatistik erfasst und Präventionen nicht ausreichend eingeleitet werden. Personalmangel sowie eine schlechte Vernetzung seien der Grund dafür.

 

So schützt du dich als Lkw-Fahrer gegen Diebstähle:

 

  • Versuche trotz akuten Parkplatzmangels, deine Ladung nur auf beleuchteten oder beaufsichtigten Parkplätzen abzustellen, versuche dabei, diese nie selbst aus den Augen zu verlieren.
  • Bei Fahrtenunterbrechungen solltest du nie mit fremden Personen über deine Route oder deine Ladung sprechen.
  • Tausche dich mit deiner Spedition aus, sollte eine ungeahnte Routenänderung eintreten.
  • Informiere die Polizei, sobald du verdächtige Vorkommnisse wahrnimmst.

 

So schützt du dich als Unternehmer gegen Diebstähle:

 

  • Achten Sie explizit darauf, dass je nach Art der Ladung und Strecke geeignete Fahrzeuge mit entsprechenden Sicherheitssystemen verwendet werden.
  • Weisen Sie Ihre Mitarbeiter auf die vorgegebenen Sicherheitsstandards hin.
  • Ordnen Sie die Sicherheitsstandards auch stringent bei eventuellen Subunternehmern an.
  • Geben Sie acht bei neuen Subunternehmern- vor allem dann, wenn diese nur über Mobilfunknummern oder kostenlosen Mailadressen erreichbar sind.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn die Verhältnismäßigkeit zwischen Strecke, Ladung und Preis nicht stimmt.

 

Wer haftet, wenn man tatsächlich Opfer eines Ladungsdiebstahls wird?

Es ist wichtig, dass der Disponent von vornherein Kundenaufträge ausschließt, die nicht in der Versicherungspolice abgedeckt sind, da diese Schäden nicht übernommen werden. Im Normalfall haftet die Spedition nur begrenzt, es kommt jedoch auf die Tatumstände an.

 

Ausschlaggebende Gesichtspunkte sind dabei:

 

  • Wurde die Ladung sicherheits- und sachgemäß abgestellt? Wenn ja, wie und wo?
  • Wie ist das Verhalten des Frachtführers einzuschätzen? Fahrlässig oder bedachtsam?
  • Wurden individuelle und spezifische Sicherheitsvorkehrungen getroffen und sich darangehalten?
  • Wie gut können die Täter die Ware auf dem Markt vertreiben?

 

Das Gericht wird all diese Gesichtspunkte bei der Verhandlung über die Schadensersatzhöhe berücksichtigen. Als Transporteuer musst du dir also finanziell keine Sorgen machen, wenn du dich an alle dir erteilten Vorschriften hältst.